Amazon! Ein Segen oder doch ein Fluch für den kleinen Händler? Teil 1
Über Amazon habe ich ja jetzt schon öfters geschrieben. Aber gerade gestern hatte ich wieder ein Erlebnis, was ich direkt als Anlass für einen neuen Beitrag genommen habe. Es ging darum, dass ein guter Kunde von mir einige Windows Lizenzen brauchte. Klar kein Problem, die verschiedenen Großhändler abgeklappert. Der Preis war ziemlich einheitlich und nicht schlecht. Und dann mal wieder bei Amazon geschaut, zack direkt 8 Euro unter dem Großhandelspreis und das versandkostenfrei, in Kombination mit Prime auch morgen schon da…
Genau in dem Moment wurde mir bewusst, dass ich die letzten Tage schon recht viel für meine Kunden bei Amazon gekauft habe. Es war günstig, schnell da und im Zweifelsfall 14 Tage Rückgaberecht, was man als Händler sonst nicht hat.
An sich eine bequeme und tolle Sache. Aber genau da liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt. Der Kunde ist ja nicht blöd – und kauft deswegen trotzdem nicht beim MediaMarkt ein – sondern ist ja auch in der Lage selbst im Netz zu schauen, was seine Ware so kostet. Unweigerlich landet er dabei bei Amazon. Gut, jetzt gibt es solche und solche Kunden.
Da sind die guten Kunden, die sagen, ich brauche Artikel XY, mach du mal. Dann gibt es aber auch die, die brauchen Artikel XY und wenn man dann die Ware ausliefert, kommt die Info, „bei Amazon hab ich das Gerät 5 Euro billiger gesehen, kann man da am Preis noch was machen?“ – Klar, ich such das Zeug raus, bestelle es, nehme die Ware an, prüfe alles, gehe mit der Rechnung in Vorleistung und dann wird am Preis gefeilscht? Das Ergebnis davon ist dann immer recht schnell klar: Das nächste mal, darf er das Zeug selbst raussuchen und ich installiere es nur noch. Aber dann darf er nicht meckern wenn er am falschen Ende gespart hat und es entsprechend länger dauert.
Wie nennt man das so schön: Beratungsresistenz.
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