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SOPA und warum die USA das Licht im Internet ausmacht!

SOPA und warum die USA das Licht im Internet ausmacht!

Die Tage liest man wahnsinnig viel zum Thema SOPA. Vor allem aber im Online Bereich. Die sonstigen Medien kümmern sich leider sehr wenig darum. Schade. Warum? Das ist relativ einfach zu erklären. Nicht nur in Deutschland gibt es Politiker die mit einem Browser duschen wollen und unter einer IP-Adresse die Anschrift eines Ei’s mit der Hausnummer 3,14159265… vermuten. Nein dieses illustre Volk gibt es auch in den USA. Aktuell sieht es dort wie folgt aus:

Der republikanische (was wäre auch sonst zu erwarten gewesen) Abgeordnete Lamar S. Smith hat im Oktober den Gesetzesantrag SOPA (Stop Online Piracy Act) vorgelegt. Darin geht um den besseren Schutz des geistigen Eigentums im Internet. An sich eine feine Sache, denkt man jetzt. Keine Frage! Das ist es. Aber die Mittel wie das ganze dann durchgesetzt werden soll, das gleicht schon etwas den Methoden von Zensursula, allerdings nen Zacken extremer. Besonders „witzig“ der gute Mann geriet selbst in die Schlagzeilen weil er auf seiner Website bei einem Foto beim Copyright Hinweis etwas geschludert hatte.

Es ist quasi ein Konflikt zwischen Hollywood und Silicon Valley. Ein Krieg zwischen alten und neuen Medien, wie Wikipedia so schön sagt. Aber was genau steht in diesem speziellen Gesetztesentwurf?

Laut seinen Unterstützern ist SOPA ein Werkzeug zur Bekämpfung von Urheberrechtsverstößen im Internet. Netzsperren seien dazu ein probates Mittel. Aber wie sieht sowas aus?

Gemäß dem Abschnitt 102 kann der Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten einen Gerichtsbeschluss beantragen, der Suchmaschinen, DNS-Providern, Servern, Bezahldiensten und Werbevermittlern Geschäftsbeziehungen mit Seiten, die eines Urheberrechtsverstoßes beschuldigt werden, untersagt. (Quelle: Wikipedia)

Und Provider, Websitenanbieter usw. müssen auch selbst pro-aktiv auf die Suche nach solchen Verstößen gehen. Die Jungs und Mädels von Wikipedia haben sonst nichts anderes zu tun.

Die englische Wikipedia Seite im Protest Layout

Wie schaut das ganze dann technisch aus? SOPA schreibt in seiner derzeitigen Fassung Einschränkungen für Software vor, die zur Nutzung von Virtual Private Networks oder Proxyservern verwendet wird. Diese Werkzeuge ermöglichen Menschen, deren Internetzugang durch totalitäre Regime eingeschränkt wird, den Zugriff auf Wikipedia. (China, Nord-Korea, Iran…)

SOPA sieht Netzsperren vor, die direkt durch Änderungen am DNS-Server vollzogen werden sollen. (DNS-Server sind sozusagen das Telefonbuch des Internets). Eine Störung kann dann dafür sorgen, dass im schlimmsten Fall kompletten Seiten wie wikipedia.org nicht mehr erreichbar sind. Abgesehen davon stellen ermöglichte Eingriffe ins DNS-System ein Sicherheitsrisiko dar.

 

Die Piratenpartei hat heute auch den Laden dicht gemacht

SOPA ermöglicht es jedem Rechteinhaber, von Bezahldiensten unter Verweis auf angebliche Rechtsverstöße die Einstellung der Weiterleitung von Geld an Websites bzw. ihre Betreiber zu verlangen. Sollte ein Bezahldienst dieser Aufforderung nicht Folge leisten, läuft er Gefahr, für angebliche Vergehen der betroffenen Website haftbar gemacht zu werden. Und das alles ohne Gericht, es genügt nur der Verdacht. Das kennen wir ja aus Deutschland, hier heißt das ganze „Abmahnung“…

Und die Folgen dieser geistigen Ergüsse kann sich jeder mit etwas Fantasie gut ausmalen… es wird verdammt dunkel… und so kann ein Gesetz aus den USA im Netz das Licht ausmachen. Aber warum sollen die Folgen für uns spürbar sein? Viele Große Firmen und Seiten sitzen in den USA. Dieses Land stellt eine unglaubliche Dominanz im Internet dar.

Und so haben sich viele Seiten dazu aufgemacht, heute quasi „Auf die Straße zu gehen“. Weniger mit dem Schild in der Hand, eher mit dem Stecker aus der Dose. So ist es derzeit bei der englischen Wikipedia Seite recht dunkel. Die Piratenpartei macht nur einen Spot an und die Minecraft’ler sehen quasi schon rot!

Die Seite von Minecraft sieht rot!


Immerhin hat das ganze schon etwas Wirkung gezeigt und die aktuelle Sitzung zu dem Thema wurde auf Februar vertagt. Der Chef Obama meint auch, dass er nichts unterstützt, was die Freiheit einschränkt und Medien gefährdet…

Bleibt abzuwarten, ob das alles was gebracht hat. Wir kennen das ja von den Politikern, viel reden und am Ende machen Sie doch was sie wollen oder versuchen es einfach auszusitzen, in der Jack Wulffskin Jacke.

In diesem Sinne, happy surfing today.

Bleiben wir in Kontakt?

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3 Antworten

  1. Ingo Siebeck via Facebook sagt:

    Dagegen war die Zensursula mit dem Stop-Schild wirklich harmlos.

  2. Wobei die das Gleiche ermöglicht hätte, schlimm schlimm diese Politik.
    Toller Artikel, fast wunderbar zusammen, was aktuell überall so schwarz ist 🙂 Hoffentlich wird die Aktion auch eine gute Vorsorge gegen ähnliche EU Entwürfe.

  3. Ingo Siebeck via Facebook sagt:

    Hier noch ein interessanter Beitrag von Google zum Thema: https://www.google.com/landing/takeaction/sopa-pipa/

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