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Wie ich mit dem Holzhammer eine Schraube in einen Eiswürfel drehe

Wie ich mit dem Holzhammer eine Schraube in einen Eiswürfel drehe

Gestern hab ich hoffentlich erfolgreich den Antrag auf Kindergeld von meinem Sohn Pierre ausgefüllt. Pierre ist 12 Jahre und hat sich entschieden, bei uns zu leben.

Wer von euch nicht mehr mit der Mutter oder dem Vater des eigenen Kindes zusammenlebt und Kindergeld beantragt hat, kennt ganz bestimmt den Antrag, die Unterlagen, die Anlage Kind und ganz wichtig die zweiseitige Ausfüllhilfe. Weil ohne wäre ich völlig verloren gewesen. Und dazu kommt natürlich, dass ich alles bereits als PDF ausgefüllt habe, gedruckt, per Post geschickt habe und in dem Antwortschreiben von und an die Familien, alles nochmal ausfüllen musste. Wenn ihr eine Schraube mit einem Holzhammer in einen Eiswürfel schrauben wollt, fühlt sich das sicherlich ähnlich an. Dabei geht es doch wie bei so vielem um Menschen. Interaktion. Kommunikation. Menschen.

Und da ich so viele Fragen hatte, habe ich unter der angegeben Telefonnummer anrufen. Soweit so fatal die Idee. Nach acht! Minuten monotoner Ansagen und Kommunikationsverweigerung habe ich aufgegeben. Da war er wieder der Hammer und die Schraube im Eiswürfel.

Passe das Werkzeug dem Menschen an und nicht umgekehrt.

Individuen und Interaktion mehr als Prozesse und Tools

Agiles Manifest

Dafür braucht es nur drei einfache Denkweisen.

Kommunikation schlägt Prozesse und Werkzeuge

Der direkte Dialog zu offenen Fragen und Themen ist so viel einfacher als endlose Ticket Kriege und Email Schlachten im Kampf um ein gutes Ergebnis. Natürlich macht es Sinn, den Fortschritt und die Arbeit in einem Ticket oder einem gleichwertigen System zu dokumentieren. Aber doch bitte nur diese beiden Dinge. Und kein Ping Pong mit der Kasperklatsche anstatt dem Tischtennis Schläger.

Denn das vermeidet Frust und Probleme wo beides keinen Nährboden hat, weil es doch eigentlich so einfach ist.

Einfach mal so machen, tut gar nicht weh.

Darf ich das mal anders probieren?

Aber das haben wir doch schon immer so gemacht! Das kann ja sein, aber ich hätte vor 3 Jahren nicht gedacht, dass ich meine geliebte Thüringer Bratwurst im Internet bestelle. Heute kam das Paket von Hol-Dir-Deine.de (unbezahlte Werbung weil großartig)

Der Mensch braucht Handlungsspiel und Freiraum. Sonst stumpft er ab und wird frustriert und lässt es am Ende noch an seinem Kunden hat. Und wer würde DAS wollen?

Also Freiräume schaffen für Potentialentfaltung.

Der nimmt die kleine Dinge gerne selbst in die Hand

So schön wurde die Woche in einem Termin das Wort „Micromanagement“ umschrieben. Ich hab es mir aufgeschrieben, weil es so schön die Dinge auf den Punkt bringt.

Aber warum brauch ich dann bitte fähige Mitarbeiter, wenn ich doch alles selbst und sogar noch besser machen kann?

Bild gefunden auf: https://hackernoon.com/hire-smart-people-and-let-them-tell-you-what-to-do-just-like-steve-jobs-did-c38d92d11213

Ein oft genutztes Zitat aber es sagt einfach alles. Wenn ich fähige und kompetente Mitarbeiter habe, dann vertraue ich darauf, dass sie das richtige für das Unternehmen tun.

Passe das Werkzeug dem Menschen an

Das Werkzeug und die Tools müssen an den Menschen angepasst werden und nicht der Mensch mit dem Holzhammer in den Werkzeugkasten geklopft werden. Das tut weh, und die Schraube ist deswegen noch lange nicht drin.

Und wenn heute einer eurer Kollegen sich nicht an den Prozess hält, ruft ihn an. Fragt nicht „Warum machst Du das nicht so?“ sondern fragt „Wie muss der Prozess für Dich aussehen“.

Und beim nächsten Behördengang nehmt lieber gleich das richtige Werkzeug zur Hand.

Prost.

Bleiben wir in Kontakt?

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